Wofür stehen der Name OrigiNations und das Logo?

OrigiNations steht für „original nations“, also originäre oder indigene Gemeinschaften. Viele Indigene weltweit verwenden den Begriff „original nations“, „first nations“ oder auf spanisch „naciones originarias“, um die eigenständige gesellschaftliche Organisation indigener Nationen zu betonen. Diese verfügen über eine eigene Sprache, ein eigenes Bildungssystem, politische Organisation, Gerichtsbarkeit, Konfliktlösungsmechanismen, Wirtschaftsweisen etc. Die Tatsache, dass sie sich nicht territorial als Staaten etablieren konnten, sollte nicht davon ablenken, dass sie komplexe Systeme der Selbstorganisation besitzen, und das Recht haben, ihre politische, ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung selbst zu bestimmen. Dies ist auch in internationalen Rechtsinstrumenten wie der Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker (UNDRIP) und der ILO-Konvention 169 niedergelegt.

Unser Leitmotiv „Indigenous Youth at a Crossroads“ beschreibt die Situation, in der sich indigene Jugendliche häufig wiederfinden: sie haben das Gefühl, sie stünden vor einer Wegekreuzung, am Scheideweg zwischen dem, was ihnen von der Mehrheitsgesellschaft als “Tradition“ und “Moderne“ präsentiert wird, und müssten sich eindeutig für oder gegen einen Pfad entscheiden. Wir möchten sie dabei unterstützen, einen sozialen Raum zu schaffen, in dem sie gemeinsam mit anderen darüber nachdenken können, wie sie ihren eigenen Weg finden können, welche Elemente beider Pfade für ihren individuellen Weg die richtigen sind und wie sie diese für sich stimmig vereinen können.

Unser Logo verbildlicht diesen sozialen Raum als weiße Fläche in der Mitte. Die beiden Achsen stehen für die beiden Dimensionen Zeit und Raum, also Vergangenheit und Zukunft sowie Lokales und Globales. Die farbigen Elemente der beiden Achsen symbolisieren die vielfältigen Einflüsse, denen sich die Jugendlichen ausgesetzt sehen, wie zum Beispiel staatliche Schulbildung, neue Technologien, der Wissensschatz der Dorfältesten und die Geschichte und Kultur ihrer Gemeinschaften.

Die Prozesse, in denen Jugendliche anfangen, ihren ureigenen Weg zu entwerfen, zu bestimmen, wie sie heute leben möchten, sehen wir als „originations“ – der Hervorbringung von Neuem, von zukunftsfähigen Visionen und innovativen Strategien, mit ihrer Situation umzugehen. Es sind Momente, in denen die Jugendlichen beginnen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und eigenmächtig über ihre Zukunft zu entscheiden.